„Jazz am verbotenen Tag“ nun auch auf CD |
Aachener Nachrichten 30.12.2013
Von: Verena Tesch
Aachen. Anirahtak und Werner Hüsgen sind in der Jazzszene Aachens bekannte Größen. Beide gehören dem Aachener Autorenlabel Luxaries an, dass unter der Federführung von Heribert Leuchter Musikschaffenden die Möglichkeit bietet, Eigenkompositionen unter Wahrung aller Urheberrechte zu veröffentlichen.
Anirahtak ist autodidaktische Jazzsängerin mit musikalischer Erfahrung unter anderem aus der Duo-Arbeit mit ihrem Ehemann Jürgen Sturm (Gitarre), dem Trio mit Ludger Singer (Piano) und Christian Ramond (Kontrabass) sowie aus diversen Theater- und Tanzproduktionen. Die Live-Doppel-CD „Anirahtak & Band. Der langsamste und leiseste Jazzabend des Jahres“ ist ein Mitschnitt des inzwischen institutionalisierten Karfreitagskonzerts, Anirahtak wird begleitet von musikalischen Weggefährten.
Der Grundstein für das alljährliche Konzert wurde 1993 gelegt, als im ehemaligen Café Opera, noch auf der Heinrichsallee, das christliche Feier- und Konzertverbot elegant umschifft wurde, indem einfach enorm leise und langsam musiziert wurde: Der kleine Kreis auserwählter Zuhörer des geheimen Konzerts war begeistert – dass es eine Neuauflage geben würde, stand außer Frage. 1994 wurde die Veranstaltung neu aufgelegt, diesmal mit Werner Lauscher am Bass und Heribert Leuchter am Baritonsaxophon.
Der natürlichen Fortsetzung der Reihe machte das „Aus“ des Café Opera einen Strich durch die Rechnung. Nach einer Pause jedoch lud das Theater K in seinem legendären „Foyer Rouge“ erneut zum „Jazz am verbotenen Tag“, zunächst als Trio mit Lothar M. Galle am Bass, dann bald in Quintettbesetzung mit Uli Jend (Sopransaxophon) und Hans Günter Eisele am Schlagzeug. Die Band, die so gegründet war, hat bis heute keinen Karfreitag ausgelassen, um Stammzuhörern wie Dazugestoßenen immer wieder leisen Hochgenuss mit Interpretationen von Standards und Eigenkompositionen zu bieten. Hier werden dann auch schon einmal Stücke wie „Caravan“ auf ein Karfreitag-kompatibles Tempo heruntergefahren, sozusagen kurzerhand „balladisiert“.
Von Jahr zu Jahr gewachsen
Als Sängerin und Mitbegründerin dieser besonderen musikalischen Tradition war es Anirahtak nun ein Bedürfnis, die inzwischen von Jahr zu Jahr gewachsene Veranstaltung einmal festzuhalten – und sei es nur für die Musiker selbst, als eine Art Zeit- und Schaffensdokument. Das Label Luxaries und der Kontakt zu Heribert Leuchter machten es im alten Jahr möglich: Zum diesjährigen Karfreitag hatten sich so viele Zuhörer angekündigt, dass die Veranstaltung in die oberen Räume des Theater K verlegt wurde, auf die Theaterbühne.
Das hat dem Ganzen vielleicht ein ganz klein wenig Intimität genommen, „war jedoch für das Vorhaben des Mitschnitts ein akustischer Gewinn“, erklärt Sängerin Anirahtak. Die Auswahl der Stücke beinhaltet neben ausgesucht leisen und langsamen Tönen immer auch Buntes und Überraschendes sowie Eigenkompostionen der Mitwirkenden. Wer nun bisher nicht die Gelegenheit hatte, die besondere Live-Darbietung mitzuerleben, kann sich mit der vor einigen Wochen veröffentlichten Doppel-CD bestens darauf einstimmen.
Ebenfalls bei Luxaries erschienen ist „Ritmo Moro“, eine Veröffentlichung von Stücken des Werner Hüsgen Quartett mit dem Saxophonisten und Komponisten selbst, dem jungen Talent Lucas Leidinger am Klavier, Johannes Voss am Bass und Simon Busch am Schlagzeug. Der 25 Jahre junge Leidinger komponiert bereits selbst seit zehn Jahren und hat dem Werk vier Eigenkompositionen beigesteuert.
Werner Hüsgen hat sich als Dozent und Jazzmusiker an Gitarre und Saxophon, Komponist und Big-Band-Leiter einen Namen gemacht und arbeitet in verschiedenen Formationen und unterschiedlichen musikalischen Genres – von klassischem über elektronischen FusionJazz bis zur BigBand „Big Bandits“.
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"...
abenteuerlich präsentiert sich Anirahtak auf "Lorelei"... (sie)
agiert mit schlafwandlerischer Sicherheit. Ihre Kompromisslosigkeit schafft die
Metamorphose des Volkslieds zum Kunstlied. ..." |
März/April 2010
"... Anirahtak singt diese Stücke
einerseits ganz schlicht und selbstverständlich mit einem untrüglichen Gefühl
für Sprachmelodie, kann aber auch einzelne Passagen verschleppen und
phrasierend verfremden. 'Wie ist die Welt so stille' klingt bei ihr
gleichermaßen verloren wie einladend. ..." |
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KulturSPIEGEL
Online 03.03.2010
Jazz-Gesang
Wenn Frauen so richtig den Mund
aufmachen
Von Hans Hielscher
Die eine ersetzt mit ihrem Gesang eine ganze Rhythmusgruppe, andere kommen
gleich ganz ohne Instrumente aus: In der monatlichen
Jazz-Neuerscheinungsschwemme überwiegen Alben mit Sängerinnen. Sechs
Beispiele lassen aufhorchen.
"I don't feel like I'm singing, I feel like I'm playing the
horn." So beschrieb die 1959 verstorbene Billie Holiday das Wesen des
Jazzgesangs - die Stimme wird eingesetzt wie ein Instrument. Dee Dee
Bridgewater demonstriert das auf ihrem neuen Album im Dialog mit dem
Saxofon von James Carter. Ihre mitreißende CD "Eleanor Fagan - To
Billie With Love" ist Billie Holiday (bürgerlicher Name: Eleanora
Fagan) gewidmet. Neben Carter begleitet Bridgewater ein Piano-Trio (mit
Edsel Gomez, dem Bassisten Christian McBride und dem Drummer Lewis Nash).
Das ist die häufigste Besetzung einer Combo mit Sängerin. Wer Jazz pur
mag, wird die Bridgewater-CD lieben.
Kann Vocal Jazz ohne Rhythmusgruppe swingen? Rigmor Gustafsson verzichtet
auf ihrem Album "Calling You" auf ihr bewährtes Begleittrio.
Stattdessen ging die vielleicht jazzigste unter den vielen Sängerinnen
aus Skandinavien mit einem Streichquartett ins Studio. Was herauskam,
überrascht: Während Gustafsson scattet, schafft das junge Radio String
Quartet Vienna bei Titeln wie "Makin Whoopee" eine derart
groovende Spannung, dass man Bass und Schlagzeug nicht vermisst. Geradezu
avantgardistisch klingt das Arrangement von Charles Mingus' "The Dry
Cleaner From Des Moines" mit dem Text von Joni Mitchell.
A capella von Bach bis Jobim
Irgendwie rhythmisch gebremst wirkt dagegen die ansonsten reizvolle CD der
Brasilianerin Cristina Braga. Die Sängerin spielt Harfe im
Symphonieorchester von Rio de Janeiro und ist auf diesem Instrument auch
auf ihrem Album hören: "Harpa Bossa" bringt
Bossa-Nova-Ohrwürmer. Keine Frage, dass Bragas Harfe mehr auffällt als
ihre Stimme. Völlig auf ihr Stimmorgan angewiesen sind die
Correa-Schwestern aus São Paulo. Denn das Vokalensemble, das sich Trio
Esperança nennt, singt vorwiegend a capella - auf dem neuen Album Stücke
"De Bach A Jobim". Die drei nicht mehr jungen Künstlerinnen
hatten ihre Karriere schon beendet, kamen aber durch die
50-Jahre-Bossa-Nova-Welle von 2009 wieder ins Geschäft. Das ist gut so.
Deutsche Jazzmusiker nutzen
immer mal wieder Volkslieder als Material; meistens erfinden sie dann neue
Harmonien und spielen die vertrauten Melodien im Swing-Rhythmus. Doch das
ist nicht die Art der Vokalistin Anirahtak, des Gitarristen Jürgen Sturm
und des Multiinstrumentalisten Ulrich Lask. Mit zeitgemäßen Mitteln -
also auch Elektronik - formen die drei aus altem Liedgut neue Klangbilder.
So umgarnen Steelgitarren- und Saxofon-Sounds die Stimme der Sängerin
Anirahtak, die den Kanon "Die Gedanken sind frei" zunächst
singt und dann scat-artig variiert. Ein Volkslied wird zum Kunstlied.
Eher zum Tanzen als zum Zuhören lädt die Musik der aus New Orleans
stammenden Ledisi Young ein. Die Rhythmusgruppe stampft, Bläser und ein
Backgroundchor feuern die Sängerin an. "Ein erstklassiges
Black-Music-Album", urteilt das Fachblatt "Jazz Podium"
über die Ledisi-CD "Turn Me Loose". Stimmt.
________________________________________
CDs im SPIEGEL-Shop:
· Dee Dee Bridgewater: "Eleanora
Fagan (1915 - 1959) - To Billie With Love" (Emarcy)
· Rigmor Gustafsson & Radio String Quartet Vienna: "Calling You"
(ACT)
· Cristina Braga: "Harpa Bossa" (Enja)
· Trio Esperança: "De Bach A Jobim" (Dreyfus Jazz)
· Anirahtak,
Lask, Sturm: "Lorelei" (ao_nrw records)
· Ledisi: "Turn Me Loose" (Verve)
|
weitere Lorelei Presse:
... auch das gibt's -
Verrisse!
Rondomagazin
1.5.2010 + Jazzthing
April/Mai 2010
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Aachener
Nachrichten
3.1.2007
"Tango im Knopfloch" statt Walzerklängen
Neujahrskonzert des Art'n Schutz-Orchesters
AACHEN. Während andernorts wohl vorwiegend
die Musik der Strauß-Familie auf dem Programm der Neuiahrskonzerte
gestanden haben dürfte, fand in der Klangbrücke eine ganz andere
Tradition ihre Fortsetzung. Zum vierten Mal in Folge spielte das Art'n
Schutz-Orchester zum Auftakt eines neuen Jahres.
Doch statt Walzer von der schönen blauen Donau sang Anirahtak vom
"Tango im Knopfloch". Eigenkompositionen der Bandmitglieder
standen vorwiegend auf dem Spielplan der Jazz-Musiker, die aus dem Umfeld
des Musiklabels "Luxaries" kommen. Die etwa 200 Zuschauer
verfolgten ein hervorragendes, gleichwohl leider seltenes Zusammenspiel,
denn die Gesamtzahl der Konzerte in dieser Besetzung entspricht ungefähr
der Zahl der Jahreswechsel, die auf diese Art schon stattgefunden haben.
Großartig war Heribert Leuchters Sopransaxophon-Solo auf "Jak",
einer Komposition des Pianisten Ludger Singer. Souverän wie immer die
Sängerin Anirahtak. Ungewöhnlich und faszinierend das Arrangement des
Gitarristen Jürgen Sturm auf "l Paximadokleftra", einem
griechischen Volkslied, das durch Ludger Singers Holzschlägel-Spiel auf
den Klaviersaiten eine orientalische Note bekam. Schwerelos lautete nicht
nur der Titel einer Komposition von Alex Janßen: In sommerlicher
Latino-Laune schwebte die Seele zeitenvergessen durch den Konzertsaal.
Erinnerungen an die besten Momente George Dukes wurden wach. Singer schlug
sich diesmal zu den Bläsern - und spielte zwischendurch auf dem
"gestopften" Taschencornett, ei- ner Art Minitrompete mit
Aufsatz.
Die Zeit bleibe am Neujahrstag stehen, sagte Anirahtak neulich, daher habe
sie diesen Tag so gern. Wie ein verbindendes Element zog sich dieses Thema
durch die Songtexte: "Niemand weiß, ob es gestern war", singt
sie zum Bei- spiel auf "Pueblo Loco", "denn das Taxi wartet
längst nicht mehr". Oder, in "Tango im Knopfloch":
"Lass uns nicht warten, die Rosen blühen nicht ewig in unserem
Garten." Diesen Satz sollte das Art' n Schutz Orchester beherzigen,
und das Publikum nicht erst 2008 wieder beglücken, (ac)
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Gmünder
Tagespost vom 14.8.2006
EKM
/ Stummfilm und Jazz „Von morgens bis mitternachts" in Gmünd
Ein
großartiges Miteinander
Der
Hinweis zu Georg Kaisers Drama in zwei Teilen "Von morgens bis
mitternachts", das in der kleinen Stadt W. und der großen Stadt B.
spielt und in München im April 1917 unter Otto Fakkenberg uraufgeführt
wurde, ist heute nicht mehr zeitgemäß: da wird behauptet,
dass die Zeitbezogenheit eine Neubelebung dieses Werks von Kaiser
erschwert.
Von
Thomas Hampus
Kaisers Werk aus der Epoche am
Ende des Ersten Weltkriegs und am Beginn der Armut zwischen Rentenmark und
Inflation in einer Gesellschaft, in der die soziale Schere immer weiter
auseinander ging, ist heute gerade unter wirtschaft sozialen Aspekten
hochaktuell.
Die emphatische Sprache Kaisers spielt in der expressionistischen
Stummverfilmung Karlheinz Martins ohnehin keine Rolle, dieser Film aus
einer alptraumähnlichen Welt, lebt durch seine verzerrten Perspektiven,
seine spitzen Winkel der gemalten Kulissen Robert Neppachs, die seelenschwarzen,
skurilen Massen und die Schattenwirkungen. |
Er
verstärkt gerade durch seine Stummheit Kaisers herbe Anklage gegen die
Kleinbürgermentalität, die Kriecherei gegenüber den Herrschenden und
damit auch dem Geldadel und die asoziale Skrupellosigkeit der Reichen.
Ernst Deutsch, der den Kassierer einer Bank spielt, die er um 60000 Mark
bestiehlt, erkennt in seinem heimischen Plüschmillieu mit Spitzendeckchen
und ernüchternder Armut die Misere seiner traurigen Existenz.
Zum Revoluzzer ist er jedoch zu schwach, findet aus der
zwangvollen
Enge der Sinnentleertheit keinen erlösenden Ausweg. Nach dem Diebstahl
des Geldes wandert er über einen schlangenförmig
gestalteten Feldweg im Schneesturm und kommt in seiner Wanderung auf den
Hauptstationen des "Sechs-Tage-Rennens in der Stadt B.", bei
einem Maskenball und im Lokal der Heilsarmee an.
In Zylinder und Frack ist er wirtschaftlich weit von den
Ausgabestellen städtischer Volksspeiseanstalten entfernt und erkennt
dennoch "Das Geld ist
der armseligste Schwindel unter allem Betrug", bevor er sich mit dem Aufruf |
"Ecce
homo" vor dem direkt bevorstehenden Polizeiaufgriff erschießt. Der
rastlos hastende, bedrückend sozialkritische Film passt zur Thematik
"Lebenswege" bestens zum Festival Europäische Kirchenmusik.
Stummer Ausdruck
Die Ausdrucksstarke des stummen Streifens außergewöhnlicher
Art wird durch die improvisierte "Bühnenmusik" des Jazz-Trios Uli Jend,
Sax, Jürgen Sturm, Gitarre und Konzept sowie Hans Günter Eisele am
Schlagzeug erschreckend kongenial herausgearbeitet.
Dabei vermeidet das Trio mit der ganz vorzüglichen Vocalise von Anirahtak, sich vor Handlung und Film zu spielen und damit ins
musikalische Aus neben den Film zu katapultieren. Ein großartiges
Miteinander um einen großen Film. Schade, dass Benjamin Kradolfer als
auch kommentierender Sprecher nicht immer gut verständlich war. Eine leichte Drehung zum Auditorium wäre
vielleicht eine Lösung gewesen. |
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Der langsamste und leiseste Jazzabend des Jahres 2006!
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Anirahtak
& Band
Karfreitag 14.4.2006
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Eversmiling Liberty
Rockoratorium in St. Johann Baptist
17.4.2005 für Chor, Band und Solisten
Art'n Schutz Orchester Neujahr
2005
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Presse +++Presse +++Presse +++
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Radioportrait "Okerwelle", Sendung
Borderline 8.9.2002 von Albert Hirsmüller
www.borderline-musik.de
Heute Nacht Fallen Hundert Engel
Anirahtak – Sängerin zwischen Standard und Avantgarde
Vor etwa zwei Jahren fiel dem Schreiber ein Tonträger in die Hände, auf dem
eine in dieser Form zuvor nie gehörte Interpretation von Kurt Weill-Songs zu
hören ist. Eine Sängerin mit dem geheimnisvollen Namen Anirahtak war da zu
hören, die den viel gesungenen Songs "neues Leben" einhaucht. Das
Album "Das Kurt Weill Programm" ist dann auch bei Radio Okerwelle in
der Sendung "Chansong" vorgestellt worden. Irgendwie blieb immer im
Hinterkopf, nachzuforschen, ob es von dieser Sängerin aus Aachen und ihrer
hervorragenden Band mehr auf Tonträger zu hören gibt. Gedacht und dann vor
einigen Wochen endlich getan. Und zur großen Überraschung steckt hinter
Anirahtak nicht nur die Weill-Interpretin, sondern eine fast schon beängstigend
vielfältige Künstlerin, die sich in keine Schublade stecken lässt – beste
Voraussetzung für ein Portrait in "Borderline – Klänge aus dem
Spannungsfeld Jazz, World, Improvisation". Eine Stunde Sendezeit wird fast
schon zu wenig sein, um alle Projekte der Künstlerin vorzustellen. Ein
Schwerpunkt wird "Gebete der Nacht" sein, aus dem auch das Zitat in
der Headline stammt. Der junge Autor Dirk Schulte hat in seinen Texten weniger
das religiöse Moment als Thema genommen, vielmehr geht es um die Faszination in
all ihren Erscheinungsformen, die Nacht auf uns ausübt. Anirahtak singt diese
Texte begleitet von den kongenialen Musikern Paul Lovens (perc.), Ludger Schmidt
(cello) und Jürgen Sturm (gitarre) nicht "nur", sie flüstert,
schreit, gurgelt, erzeugt mit "ihrem" Instrument Töne, die nicht von
dieser Welt erscheinen – und bewegt sich ganz in der Tradition etwa einer
Urszula Dudziak. Auch in ihren Duo-Projekten mit dem Gitarristen Jürgen Sturm
oder dem Pianisten Ludger Singer zeigt sich Anirahtaks Stimme wandlungsfähiger,
als es das Songmaterial voraussetzt, so mancher Standard erlebt da eine
"neue Blüte". Dabei vermeidet sie, in den Fehler zu verfallen, der so
manchem Künstler unterläuft, bei dem/der die Neu- besser Andersinterpretation
schnell ins Kunsthandwerkliche abgleitet oder das artifizielle Moment reine
Nabelschau ist, gewissermaßen l‘art pour l‘art. Leichte musikalische Kost
ist das sicher nicht, hörenswert aber allemal. Bei "Borderline" am 8.
September können Sie von 21.00 bis 22.00 Uhr diese außergewöhnliche Sängerin
im Portrait hören – mit Songmaterial aber auch im Interview.
(104,6 -
Ausgabe 09/02) ahi |
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