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Aachener Zeitung - Lokales - 3.1.2013 | |
Texte zum Lachen und Jazz zum Genießen | |
Von: Svenja Pesch | |
In dieser Form zum letzten Mal in der Klangbrücke: Das Art‘n Schutz Orchester begrüßte das neue Jahr und sein Publikum musikalisch. Foto: Kurt Bauer | Aachen. Bevor sie „den Ball in die Zukunft rollen lassen“, präsentierten sich die Musiker von „Art‘n Schutz“ noch einmal von ihrer unverwechselbaren Seite. Die neun Musiker des Aachener Labels „Luxaries Records“ gründeten 2004 dieses Ensemble und präsentierten seitdem in ihren traditionellen Neujahrskonzerten Jazz von einer ganz besonderen Sorte. Direkt zu Beginn wurde ihre Botschaft „Wir gehen in Rente, kommt ihr mit? Solange es überhaupt noch Rente gibt“, in gewohnt humorvoller Art dem Publikum herübergebracht. Nonsense? Wohl kaum . . .Gewohnt familiär war wohl auch der Eindruck von der Truppe, als sie die Bühne der Klangbrücke enterte: Vertraute Menschen, die schon beim ersten Ton begeistert klatschten und lachten. Schließlich sind ihre Kompositionen einfach, mit viel (Wort-)Witz und jeder Menge Irrungen. Nonsense? Wohl kaum. Eher ein Zusammenspiel von chaotischen und verworrenen Liedtexten, die dennoch in sich harmonisch sind. „Schnipp Schnapp Schnupfen“ oder der „Tango im Knopfloch“ sind Stücke mit Tradition. |
Heribert Leuchter, der einige der Stücke komponiert hat, räumt der als schützenswert geltenden Rede oberste Priorität ein. Entgegen dem Zeitgeist sorgen die „zwischen den Jahren“ kollektiv arrangierten Jazzstücke immer noch für gute Laune. Wer allerdings versucht, in jedem Lied eine präzise Geschichte im klassischen Sinn wiederzuerkennen, der kann dann doch in ein Geflecht aus schrägen Inhalten und schnell wechselnden Klangwellen geraten. Aber das neue Jahr muss ja auch nicht direkt in vollem Tempo weitergehen, ruhigere Töne sorgen zudem für eine gewisse Gemütlichkeit. „Hermann ist schließlich auch müde“ und muss erst langsam wach werden. Anirahtak, Uli Jend, Heribert Leuchter, Jürgen Sturm, Ludger Singer, Lothar Galle und Hans Günther Eisele wussten genau, wie sie die Zuschauer mitreißen konnten. Da wurden kurzerhand die Noten untereinander getauscht, der verheißungsvolle Froschkönig wird einfach gegen die Wand geschmissen und die Frage, warum Gott das „Schnappeln“ erfunden hat, wurde ausführlich in feinen Jazzklängen „diskutiert“. Wer sich nun fragt, was „Schnappeln“ überhaupt ist, der wird wohl auf ewig im Dunkeln tappen. Aber bei „Art‘n Schutz“ geht es ja auch nicht um Definitionen und Konventionen, sondern um den Spaß an der Musik. Darum, Jazz in seiner Vielschichtigkeit zu zeigen, die Absurditäten des Alltags in chaotisch, humorvollen und ironischen Kompositionen auf die Schippe zu nehmen und deutlich zu machen: Die freie Rede lebt! Das achte und letzte Neujahrskonzert – ein rundum gelungenes Spiel mit dem Publikum, der Sprache und der Musik. |
Neujahrskonzerte 1. Januar 2013 - 18
Uhr Klangbrücke Anirahtak - Stimme
Kartenvorbestellung:15€/ erm. 10€ bei LUXaries Records unter: Tel.: +49 (0)241-35349, Email: aso@luxaries.de und an allen bekannten VVK-Stellen und Online (hier zzgl. Vorverkaufsgebühren) |
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LUXaries feiert den Jahresbeginn in der Klangbrücke. Das Art'n Schutz Orchester spielt am 1. und 2. Januar 2013 nun zum 8ten aber auch zum letzten Mal seine beliebten Neujahrskonzerte. Frei nach dem Motto - aufhören wenn's am schönsten ist! Neun Musiker des Aachener Labels LUXaries Records gründeten im Sommer 2004 dieses Ensemble als Werkstattorchester ihres Labels. Seither kommen sie in mehr oder weniger konstanter Besetzung am 1. und 2. Januar in der Klangbrücke zusammen. Mehr im frischen Prozess befindlich, denn dem marktgerechten Produkt verpflichtet, nehmen die Musiker die ihnen schützenswert geltende freie Rede in Komposition und Improvisation wahr. Ihre 'zwischen den Jahren' kollektiv arrangierten Jazzstücke mischen die Musiker zu einem Konzert aus 'liebsten Stücken' der Vorjahre und Uraufführungen. Seit 2005 sind in Aachen Ort und Tage gefunden, kreative Jazzmusik zu erleben und den Abend mit Austausch von Neuigkeiten, dem Genuss kleiner Häppchen und Getränke zu bereichern. Auch besteht die Möglichkeit sich mit dem CD-Repertoire von LUXaries vertraut zu machen. Gespielt werden Kompositionen von Heribert Leuchter, Ludger Singer, Jürgen Sturm und Improvisationen des Art'n Schutz Orchesters.
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Eine Veranstaltung von LUXaries Records in Zusammenarbeit mit den Kulturbetrieben der Stadt Aachen und der GZM e.V. |
Bilderdownload (bitte anklicken zum
speichern):
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Lilleth Mills 2017 |
Heike Lachmann 2012 |
Helga John 2007 |
Will Jünger 2008 |
Ludger Singer 2004
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... aktuelle Besetzung: Anirahtak - Stimme Uli Jend - Sopran-, Altsaxophon Christoph Titz - Trompete, Flügelhorn Heribert Leuchter - Bariton-, Alt- und Sopransaxophon Nina Leonards - Geige Jürgen Sturm - Gitarre Nora Jim - Klavier Lothar Galle-M. - Bass Steffen Thormählen - Schlagzeug Infotext *** Kurzbiografien *** Discographie
Das Art'n Schutz Orchester ist eng verbunden mit dem kooperativen Label LUXaries Records. So liest sich ein Großteil der Veröffentlichungen von LUXaries Records (und weiterer Firmen) wie eine Geschichte sich kreuzender Pfade der Musiker und Komponisten, welche diesem Pool entstammen. |
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Das Art´n Schutz Orchester
ist
ein junges Ensemble, gegründet 2004, mit dem erklärten Ziel, die
klanglichen Möglichkeiten üblicher Klein- und Kleinstbesetzungen zu
erweitern und unabhängig von wackelnden Etats und langfristiger Planung,
die oben erwähnte, gewachsene Spieltradition zu bündeln und zu
kultivieren. Somit funktioniert der Klangkörper als
"Band-Werkstatt". Das erstklassig besetzte Art´n Schutz Orchester besteht aus Berufsmusikern von unspektakulärem Bekanntheitsgrad. Zwei von ihnen genossen bislang beruflichen Kontakt zum Goethe Institut: Anirahtak, nahm als Sängerin auf Einladung des Goethe Institut Warschau 1992 am "International Meeting of Jazz Vocalists" der "Polish Jazz Society" teil; und Heribert Leuchter, der als Saxophonist der Manfred Leuchter Band im Auftrag des Goethe Institutes in den letzten drei Jahren Indien, Rumänien, Griechenland, die Staaten des Nahen Ostens, Marokko und Litauen bereiste. Anirahtak
- Stimme, geb. 1960 in Köln; Autodidaktin; Seit
1982 Auftritte als Jazzsolistin; diverse CD-, Rundfunk- und
Theaterproduktionen; Zusammenarbeit mit Tänzern und verschiedenen
Musikern und Ensembles u.a. Jürgen Sturm; Paul Lovens; Uli Lask;
Christian Ramond Heribert
Leuchter - Sopran- und Baritonsaxophon,Geb.
1954 in Aachen, Studien in Boston, Aachen und Köln, Christoph Titz - Trompete, Flügelhorn, geb. 1967 in Aachen ist ein deutscher Jazz-Trompeter Er spielt eine Mischung aus Jazz, Latin, Elektronik und Pop. Der in Aachen aufgewachsene, in Berlin lebende und arbeitende Trompeter spielt Jazz seit seinen Anfängen zu Beginn der 1990er Jahre. Uli
Jend - Sopran- und Altsaxophon, Geb. 1967 in Alsdorf, Jürgen
Sturm - Gitarre, Geb. 1954 in Aachen Lothar
Galle-Merkel - Bassgitarre, Geb.
1957 in Aachen
Steffen Thormählen - Schlagzeug Studierte Jazz-Schlagzeug in Maastricht (Holland). Sein musikalisches Schaffen als Schlagzeuger und Percussionist erstreckt sich von orientalischem Liedgut, Singer/Songwriter über Rhythm´n Blues, Big Band-Drumming bis zu modernem Jazz. Bisherige Tourneen führten ihn durch die USA, Nordafrika, den Nahen Osten (für das Goethe Institut), Südostasien (Goethe Institut) und viele europäische Länder. Auf zahlreichen CD-Produktionen (u.a. mit Reinhard Mey, Manfred Leuchter, Carlo Nardozza) nachzuhören. zurzeit nicht aktiv:Hans
Günter Eisele - Schlagzeug, Geb.
1956 in Aachen Ludger
Singer - Klavier, Geb. 1960 in
Paderborn, Ludger
Schmidt - Violoncello, Geb. 1958 Ryan
Carniaux - Trompete, Geb. in New York City, USA Alex Janßen - Altsaxophon und
Flöte, Geb. 1977 in Aachen
LP "Blue News" Nabel Rec. 1982 LP/CD "Tango Subversivo" Nabel Rec. 1984 LP "LUX-Orchester" veraBra Rec. 1984 LP/CD "Das Kurt Weill Programm" Nabel Rec. 1989 CD "Berlin Paris New York-Songs by Kurt Weill" Nabel Rec.1992 CD "Neue Lieder für den verdorbenen Menschen" LUXaries Rec.
1993 CD "Gebete der Nacht" LUXaries Rec. CDs "Klavier und Saxophon" LUXaries Rec. 1994 CD "...zufällig Absicht!" LUXaries Rec. 1997 CD "R" LUXaries 1999 CD "Anirahtak und Jürgen Sturm Duo" LUXaries Rec. 1999 CDs "sparito", Chroma Music 1999 CD (unveröffentlichte Kooperation mit "Freshlyground", Mai 2005) CD "Zina", LUXaries Rec. 2006 CD "Reset", LUXaries Rec. 2006 CD "guter stoff" LUXaries Rec. 2007 CD "Nah dran" LUXaries Rec. 2007 CD "Sounds Of Sience" LUXaries Rec. 2009 CD "Lorelei"
AO_NRW 2010 CD "Windladen" LUXaries Rec. 2011 CD "Der langsamste und leiseste Jazzabend des Jahres" LUXaries Rec. 2013 CD "Art'n Schutz Orchester" LUXaries Rec. 2015 Anhörproben >>> Live-Mitschnitte 2005-2012 |